Der Haushofmeister

Hier wird Alvias, mein Haushofmeiser, alle Botschaften, Anfragen und Ähnliches für mich aufnehmen. Er erledigt seine Aufgabe gewissenhaft und jede Botschaft, die ihr ihm hinterlasst, wird mich erreichen.

Sil'va'Nesti
Herrin der Albenkinder

Ein schlanker, hoch gewachsender Elf trat hervor, welcher in feine, höfische Gewänder gekleidet war. In der Linken trug er einen mannshohen Stab, welchen er neben sich auf dem abstellte. Sein Gesicht glich einer emotionslosen Maske.
Er legte ein freundliches Lächeln auf: "Seid gegrüßt!
Gestattet mir, mich vorzustellen:
Ich bin der Haushofmeister Alvias.
Ich bin zuständig für das höfische Protokoll, die Lageristik und den Handel.
Es wird mir ein Vergnügen sein, eure Anfragen an die Herrin weiter zu leiten."
Nach dem letzten Wort verneigte er sich leicht.

[i]Seid Gegrüßet werte Herrin der Albenkinder, hochgeschätzte Waldläuferin!
Ihr kennt mich aus eurer eigenen Gilde. Nun bitte ich um erlaubniss hier eurer Gemeinschaft auch beizutreten.
Also auf bald!

Herzlich willkommen, unter den Unseren, Numicon. Hiermit überreiche ich euch den Schlüssl zu unserem Bereich hier im Schloss.

Zögernd betritt ein breitschultriger Mann den Raum, er schaut sich kurz im Raum um und wandte sich dann Alvias zu.
"Seid gegrüßt", begann er vorsichtig, "Seid Ihr Meister Alvias?"
Radek spielte nervös mit seiner Gürtelschnalle, gekleidet war er in feine schwarze Seide, ein Geschenk, welches er nur ungern angenommen hatte. Dazu trug er einen weißen Waffenrock ohne jeglische Verzierungen. Dennoch etwas fehlte um ihn als Ritter zu kennzeichnen: der Schwertgurt. Er hatte das Schloss ohne jegliche Bewaffnung betreten.
"Mein Name ist Radek.", setzte er erneut an, "Von Beruf bin ich Schmied."
Nervös trat er von einem Bein auf das andere, während er überlegte was er noch sagen sollte.
"Eine gute Freundin von mir schickte mich zu Euch. Zeraphina ist ihr Name.", Radek wischte sich den Schweiß mit einer Hand von der Stirn. Er war nur ein einfacher Schmied, auf einem Dorf aufgewachsen und nur wenig vertraut mit den Höfischen Sitten.
"Vielleicht habt Ihr eine Verwendung mit einem fähigen Schmied."

Alvias Blick hielt den Fremden fest gefangen, und musterte jedes Detail des Mannes, welcher sich als Radek vorstellte. Es war unmöglich auch nur die kleinste Emotion in Alvias Gesicht zu erkennen. Während Radek sprach rührte er sich keinen Millimeter, nicht ein Zucken huschte über sein Gesicht. Selbst nachdem, Radek verstummt war, zeigte er einen Augenblick lang keine Regung.
Dann hob sich seine Augenbraue leicht, als er leise und höflich sprach: "Welch ungewöhnliches Anliegen ihr an mich richtet."
Doch um Radeks Nervosität nicht weiter zu steigern sprach er recht rasch weiter und neigte kaum sehbar den Kopf: "Nun, die Dienste eines Schmiedes sind niemals zu verachten. Möchtet ihr für bare Münze schmieden, oder wollt ihr euch unter unser Wappen stellen lassen?"

Er musterte Meister Alvias verstohlen und setzte sich dann ihm gegenüber hin, während er nachdachte, welche Ebtscheidung die Klügere wäre. Da er sich während der langen Jahre in seiner Schmiede in Geduld geübt hatte, dauerte es mehrere Minuten bis er sich bewusst wurde, dass Alvis auf eine Antwort wartete.
"Nun", begann er zaghaft, "Eigentlich geht es mir nur darum eine Unterkunft zu haben und meinen Beruf auszuüben." Er stockte kurz und fuhr dann deutlich sicherer fort: "Für mich würde es keinen Unterschied machen, ob ich das Wappen tragen oder gegen bare Münze arbeiten würde."
Wie um seine Worte zu unterstreichen, nickte er kurz und schaute dann wieder Alvias an.

Völlig ruhig und geduldig wartete er auf eine Antwort. Auf Radeks Worte hin sprach er kühl: "Ich werde euer Anliegen der Herrin vortragen und euch eine Audienz bei ihr einräumen, damit ihr das mit ihr persönlich besprechen könnt, und einen Weg findet, der beiden Seiten gerecht wird."

Bei Alvias Worten versteifte er sich ersichtlich, nicht im Traum hätte er es sich ausgemalt, derartig schnell mit der Herrin der Albenkinder zusammenzutreffen.
"Habt Dank, Meister Alvias."
Langsam stand er auf und begab sich zur Tür. Zum Abschied nickte er Alvias noch einmal kurz zu und schloss dann die Tür leise hinter sich.