Rollenspiel in LastChaos

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    Leichte Umwölkung

    Tempelmaid
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    Leichte Umwölkung Empty Leichte Umwölkung

    Beitrag  Tempelmaid Do Sep 03, 2009 5:21 pm

    Leichte Umwölkung


    Die Tempeldienerin durchschritt mit verschlossener Miene die Tore der Stadt Randol deren Wachen sie kaum eines Blickes würdigten. Sie wirkte so unscheinbar, dass von ihr keinerlei Bedrohung auszugehen schien. Etwas ziellos ging sie umher und gelangte schließlich zum Marktplatz, dessen buntes und lautes Treiben sie verwirrte. Einer Frau, die gelangweilt an der Mondsteinstatue lehnte, entrang sie die Adresse eines günstigen Wirtshauses, das sie sogleich aufsuchte.

    Dort angekommen betrat sie den wenig besetzten Schankraum, ging zum Wirt und sagte:
    „Werter Herr Wirt, bitte habt Ihr ein günstiges Zimmer für mich – vielleicht für eine Woche?“

    Der Wirt musterte sie abschätzig von oben bis unten, nahm ihre etwas abgewetzte Kleidung und ihren unsteten Blick wahr und wusste sofort, dass bei dieser „Dame“ nicht viel zu holen war. „Sicher Mädchen, der Gemeinschaftsraum steht allen offen. Kostet dich nur 5 Kupferstücke die Nacht. Flöhe inbegriffen.“
    Sie verzog unmerklich das Gesicht und antwortete: “Nein danke, ich denke dort ist es mir zu geschäftig… Ich hätte lieber ein Zimmer, wo ich meine Ruhe habe und ebenso möglichst keine unerwünschten Mitschläfer mein Bett belagern.“ Dann grinste sie anzüglich.

    Der Wirt hob die Augenbrauen, unterzog sie einer neuerlichen Prüfung seines Blickes, der etwas zu lange auf ihren hervorstehenden Körperteilen verweilte, um nicht als unhöflich gedeutet zu werden. Er schnalzte und sagte schließlich: „Ich habe hier noch ein Zimmer im ersten Stock, etwas abseits im hinteren Bereich, falls du so ruhebedürftig bist. Aber das kostet dich 5 Silberstücke am Tag und ich will das Geld im Voraus! Für den Fall, dass du nicht so viel hast, können wir uns natürlich auch anderweitig einigen.“ Er schaute sie lüstern an und griff sich bedeutungsschwanger zwischen die Beine. Sie fasste in ihren leichten Reisemantel, förderte eine kleine Geldbörse zutage, fingerte einige Silberstücke hervor und legte sie dem enttäuscht dreinschauenden Wirt auf den Tresen.

    „Na gut, ich zeige dir den Weg. Folge mir!“, sagte er und führte sie auf ihr Zimmer. Dort angekommen entledigte sie sich ihrer Reisekleidung, und bat den Wirt um einen Krug heißen Wassers. Nachdem er ihr den Krug und einen Becher gebracht hatte, verschloss sie die Tür und bereitete sich einen ihrer „Entspannungs-Tees“, wie sie sie nannte.

    Seit sie nach dem schrecklichen Erlebnis im Tempel immer wieder von Wahnvorstellungen und Alpträumen heimgesucht wurde, hatte sie es sich zur Gewohnheit gemacht, immer einige Pilze, Kräuter und dergleichen mehr zu bevorraten.

    Damals hatte sie eine Schamanin, die großes Wissen über die Wirkung von Pflanzen auf den Körper hatte, gelehrt, sich selbst bestimmte Tränke zu brauen. „Es ist alles Gift, mein Kind.“ hatte die alte Frau zu ihr gesagt, „Es kommt nur auf die Dosis an“.

    Jetzt war sie wieder einmal mehrere Tage von ihren „Stimmen“ heimgesucht worden und sehnte sich sehr nach Ruhe und Entspannung. So setzte sie ihren Stechapfel-Tee auf und trank ihn, nachdem er etwas abgekühlt war. Sie sank auf das Bett und gab sich der Umwölkung ihres Geistes hin…

    Und die Priesterin rannte nackt durch die brennenden Wälder.

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