Rollenspiel in LastChaos

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Rollenspiel in LastChaos

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    Für nur ein klein wenig mehr...

    Andragon Lea
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    Beitrag  Andragon Lea Mo Aug 31, 2009 7:37 pm

    Müde stand ich vor den Ältesten des kleinen Dorfes mit dem einfallsreichen Namen "Königsrast" und hielt meinen üblichen Vortrag wie vor jedem potenziellen Vertragsabschluß. Kurz nach meiner Ankunft in Berghall - einem Knotenpunkt für Bergbau und Metallverarbeitung einige Zehntage ausserhalb der Grenzen Junos - sprach mich ein schmutziger kleiner Junge an. Seine Geschichte war die vieler hoffnungsloser Gestalten in den größeren Städten des Nordens: Sein Dorf wurde von einem Stamm wilder Orks geplagt, der sämtliches Wild in der Gegend haltlos verschlang oder vertrieb, und um den Hungertod der Gemeinde zu verhindern hatte man sämtliche "zusätzlichen Mäuler" aus den Stadtmauern vertrieben.
    Eines jedoch war anders als bei den anderen ausgemergelten Vogelscheuchen die vor jeder Taverne die Hand aufhielten und nach unqualifizierter Arbeit suchten: Das von ihm erwähnte Dorf hatte eine Belohnung von 200 Goldmünzen für denjenigen ausrufen lassen der das Hungerproblem und die Orkplage beseitigen könne. Sollte das schnell genug geschehen, so sagten die Dorfältesten, so würde man sämtliche momentan Vertriebenen natürlich wieder einlassen - was natürlich den Eifer meines Rekrutierers erklärte.
    Da das Dorf nahe meiner Reiseroute lag und der Umweg von zwei Tagen durch die Aufstockung meiner Reisekasse mehr als ausgeglichen worden wäre entschloß ich mich, den Auftrag zu erledigen. Fünf Tage später fand ich mich also hier, hoffentlich bald um einen großen Beutel Münzen reicher.


    "Also, bevor wir auch nur das geringste Eurer Probleme diskutieren möchte ich einige Grundregeln besprechen, die ich nicht brechen werde. Ich werde keine unschuldigen Menschen töten um Euch in den Besitz ihrer Nahrungsvorräte zu bringen. Desweiteren werde ich nicht stehlen - dafür gibt es andere Gilden, welche sich besser auskennen. Ich werde Euren Auftrag - oder Eure Aufträge - auf meine Weise erfüllen. Natürlich gebe ich Euch eine Reihe von Wahlmöglichkeiten, sofern der Auftrag es zulässt, aber auf keinen Fall werde ich die Erfüllung des Auftrages oder mein Leben unnötig aufs Spiel setzen um irgendeinen Schnörkel oder eine Handschrift zu hinterlassen.
    Sofern Ihr damit einverstanden seid, bin ich mit meinen Bedingungen am Ende.
    "

    Der offensichtliche Anführer des Trios "gleichgestellter weiser Häupter der Gemeinde", ein fettleibiger Mann mit einem Spitzbart der ihn als den Bösewicht im Spiel designierte, richtete sich auf und zog die schwere goldene Kette seines Amtes zurecht. Wie auf ein Signal erwachte der 70jährige alte Mediziner zu seiner linken aus seinem Gesundheitsnickerchen und die schöne junge Dame in bestem gebährfähigen Alter - eine Brünette ansehnlicher Figur in einem Königsblauen Gewand dass ihre Vorzüge bestens zur Schau stellte und ihren Status als Mitglied der Gilde Frauen käuflicher Zuneigung mithilfe dreier gekreuzter Rosen kund tat - warf mir ein professionelles Lächeln zu und taxierte mit einem Lidschlag sämtliche Wertsachen an und vermutlich auch unter meinen Gewändern. Der Hängebackige Älteste warf einen Blick auf seine zwei Kumpane, nickte zufrieden und sagte: "Nun, obwohl Bedingungen auf Eurer Seite gewiss... ungewöhnlich sind, habe ich-" Hier erhielt der dicke einen fachmännischen Ellenbogenhieb in die Niere von dem Mädchen an seiner Seite. "-haben WIR keine Bedenken.
    Wir haben es hier mit zwei Problemen zu tun, die dieselbe Ursache haben. Da ist einerseits die Hungersnot die uns alle zwang die Gürtel enger-
    " Diesmal kam die Unterbrechung von dem kaum merklichen Pochen als der schwere Stiefel des Mediziners die samtbeschuhten Zehen des dicken unter gesunden Druck setzten. "-die uns alle in arge Sorge versetzte, und andererseits die Orkrotte. Wenn Ihr die Hungersnot beendet hilft uns das nicht weiter, denn die Ursache dafür steht noch immer in den Wäldern vor unseren Toren und verschreckt unsere Jäger und Sammler. Wenn Ihr aber nur die Orks entfernt dauert es trotzdem zu lange bis das Wild zurückkehrt.
    Wenn Ihr beide Probleme lösen könnt habt Ihr Euch die Belohnung von 150-
    " Jeweils ein Seitenblick auf seine zwei Berater - der Arzt war vor starrer Wut in einem ungesundem Ton angelaufen und das Lächeln der Dame wirkte eher wie ein Zähnefletschen - genügte diesmal, um den Ältesten umzustimmen. "-die Belohnung von 200 Goldmünzen redlich verdient!"
    "Wie Ihr wollt. Ihr habt drei Wahlmöglichkeiten, soweit ich die Sache beurteilen kann:
    Erstens könnte ich das Orkproblem unblutig lösen. Das würde je nach Eurer Großzügigkeit lange dauern oder auch nicht, die Nahrung würde ich dann per Gewaltmarsch von der nächsten Stadt mithilfe der Orks heranschaffen. Dies würde euch allerdings MINDESTENS 600 Münzen kosten, da sowohl die Orks als auch die Nahrung auf sehr kurze Zeit erledigt werden müssten. Ich müsste den Orks eine Bestechung zahlen und die Nahrung zum ersten Preis kaufen der sich mir bietet. In etwa Drei Tagen wärt Ihr mich, die Orks und eure Hungerprobleme los.
    Zweitens könnte ich die Orks gewaltsam zum umsiedeln bewegen. Das würde Euch wesentlich weniger kosten, da selbst die teuersten Arbeiter aus der Stadt weniger verlangen würden als die Orks. Die Hauptkosten wären dann nur noch die Nahrung, mein Honorar und die Besoldung der Karrenfahrer aus der nächsten Siedlung. Dies würde mich allein eine Woche kosten, denn allein muss ich mich gegen die Orks auf Fallen und Hinterhalte verlegen, ihre Jäger töten und sie damit hoffentlich vertreiben. 450 Goldmünzen und eine etwas längere Wartezeit um Euer Goldsäckel zu schonen.
    Drittens könnte ich... kreativ werden. Wenn ich die Sache richtig sehe gäbe es eine sehr schnelle Möglichkeit sowohl die Orks loszuwerden als auch die Nahrungsvorräte aufzustocken. Das wäre die bei weitem billigste Methode, denn zu bezahlen wären nur meine 200 Goldmünzen Sold und 50 Goldmünzen für Material. Mich und die Orks wärt Ihr noch heute los, und auch das Hungerproblem hätte sich bis zum Abend erledigt.
    Ich muss Euch allerdings warnen: Die leichteste Methode für Euer Gewissen wäre die teuerste, und die schonenste für Euren Reichtum würde Euch unter Umständen noch in Jahren verfolgen. Überlegt Euch gut, wie viel Euch das Gold in eurem Beutel wert ist.
    "

    Natürlich wählte der Geizkragen am Ende die billigste Methode. Ich warnte ihn noch einmal, das Ergebnis wäre vielleicht nicht z seinem Interesse, wenngleich effizient, doch ohne Ergebnis. Von einem der Jäger hatte ich erfahren das die Orks an einem kleinen Bach lagerten, von dem sie auch ihr Trinkwasser bezogen. Es war eine Sache von einer Stunde mich um die Späher zu stehlen und einen kleinen Beutel tiefschwarzen Sandes im Bach zu plazieren. Unter Einfluß des Wassers löste sich der Beutel auf, der Sand vermischte sich mit dem Wasser und die Nekromantie in den zerriebenen Obsidianen tat ihre Wirkung.
    Als ich im Dorf ankam hatte sich die ganze Gemeinde versammelt: Kalkweiße Gesichter starrten Angstvoll von der Holzpalisade auf mich herab. Zwei Stunden war ich fort gewesen, und seit einer halben Stunde hörte man die qualvollen Schreie der Orks, die in ihrem Lager qualvoll verreckten. Die Kräuter und das verhexte Pulver ließen die Nerven der Bestien brennen und tötete sie durch schiere Schmerzen. Leider war das Pulver nicht hochwertig und die Schmerzen brauchten einige Stunden, um auf für Orks tödliches Niveau anzusteigen.


    "Was habt Ihr GETAN? Das war nicht Teil unserer Abmachung! Ihr verspracht uns Erlösung doch dies! Dies ist grausam. Hier. Nehmt Euer Blutgeld und geht, Ihr Bestie. Wisst das Ihr in unserem Dorf nicht länger willkommen seid. Kehrt Ihr zurück, so droht Euch der Tod! Macht das Ihr wegkommt!" Die Stimme des dicken Geldsacks war kaum wieder zu erkennen, Angst hatte sie rauh werden lassen. Mit einem Scheppern landete ein Beutel mit Gold auf dem staubigen Boden vor dem geschlossenen Tor des Dorfes.
    "Was, gefällt es Euch nicht? Das ist das Zeichen für das Ende Eurer Probleme! Ich gab Euch die Wahl! Für 600 Münzen hätten die Orks Euch höchstpersönlich die Nahrung geliefert und sich danach auf den Weg in weniger zahlungsfreundliche Gegenden gemacht. 450 Goldmünzen und ich hätte nur einige wenige töten müssen, damit der Rest sich in einfachere Jagdgebiete zurückzieht. Ihr aber wolltet unbedingt Euer Gold sparen. Ich habe euch darauf hingewiesen das ein paar Münzen mehr das Leben aller Beteiligten schonen könnten, und kommt mir nicht mit Ausreden! Eure Amtskette allein ist einige tausend Münzen wert und ich habe die Saphirringe an euren Fingern sehr wohl bemerkt. 250 Münzen wolltet Ihr zahlen, und das Ergebnis ist ebendiese Summe wert. Ich hoffe Ihr genießt Euer Ersparnis. In 4-5 Stunden wird das Gift seine Wirkung entfaltet haben, 2 Stunden später verliert der Rest davon seine Wirkung. Das Gift wird nicht nur die Orks sondern auch sämtliche größeren Säugetiere in einer Stunde um den Bach ausgelöscht haben, sodass Ihr das Fleisch nur noch einsammeln müsst. Wenn Ihr Euch beeilt könnt Ihr die 250 Goldmünzen für meinen Sold noch aus dem Lager der Orks ausschlachten. Hört genau hin, denn DAS ist genau das was Ihr wolltet. Möge Mystra geben das Eure Gier den Kampf mit Eurem Verstand in Zukunft nicht mehr gewinnt, denn das Ergebnis könnte wesentlich schlimmer ausfallen als einige schlimme Geräusche und ein schlechtes Gewissen."
    Ich hob meinen Sold auf, drehte mich um und ging, jeder meiner Schritte begleitet von den grauenhaften Geräuschen aus dem Wald, wo die Orks in ihrem Wahn durch das Unterholz brachen und sich gegenseitig erschlugen. Ein wenig traurig war ich schon, aber unter den Umständen blieb mir keine Wahl. Ich hatte weder das Gold die Orks eigenhändig zu bestechen noch die Zeit, sie langsam zu jagen und zu vertreiben. Und schließlich hatte ich den Umweg schon in Kauf genommen...
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    Beitrag  Andragon Lea Mo Aug 31, 2009 7:59 pm

    Mit einem leichten "Twack" zerbrach der Bolzen zwischen den Fingern des Jungen. Das Licht der kleinen Öllampe im Vorratszelt der dritten Legion Algarims - die erste Legion in der Geschichte des kleinen Landes die vollkommen aus Söldlingen und freiwilligen Veteranen statt der üblichen Zwangsverpflichteten zusammengesetzt wurde - warf düstere Schatten auf Reihe um Reihe von Kisten. Kisten die mit nutzlosen Bolzen aufgefüllt waren.
    "Schnell Junge! Sind ALLE Bolzen im Lager wie dieser eine hier?! Überprüft die anderen! Überprüft auch die Kisten der letzten Lieferung!" Ich drehte mich um, marschierte in ausgreifenden Schritten zum Ende des riesigen Vorratszeltes aus speziellem feuerfesten Tuch, schlug die Zeltklappe beiseite und wandte mich an den Wachposten: "Karris! Rennt los und gebt Hauptmann Algir folgende Botschaft: Die Bolzen sind unbrauchbar! Empfehle dringenst alle Armbrustschützen auf Rationierungsbefehl zu setzen bis die genaue Anzahl funktioneller Bolzen ermittelt wurde." Karris straffte die Schultern, salutierte und wandte sich zum gehen.
    "Und Karris. Wenn Ihr in Fünf Minuten nicht beim Hauptmann wart werdet IHR die bis dahin verschossenen Bolzen vom Schlachtfeld aufsammeln. ALLEIN." Kaum waren die Schritte des Wachpostens verklungen drehte ich mich um und trat zurück an die Kistenstapel und untersuchte die Kiste. Unter dem Stroh am unteren Rand der Kiste verbarg sich das Wappen von Lord DeCharot, ein in den Adel eingekaufter Händler der sein Vermögen vor allem durch die Armierung der Legionen verdiente. Einen Moment später hörte man das Donnern unzähliger Krallenfüße auf dem harten Boden. Die Orks kamen.



    Einige Tage später war ich bereits in der Hauptstadt. Das Siegel wies ein Versandtdatum auf und war von einem Geralt Divinius unterzeichnet. Selbigen zu finden war nicht weiter schwer, der Mann hatte anscheinend schon seit Jahren ein privates kleines Verkaufsunternehmen aufgezogen. Gerüchte besagten: Wenn Ihr etwas sucht, er kann es auftreiben... für einen Preis. Der Preis für ein Treffen allein summierte sich schon auf mehr als ein Wochengehalt als einfacher Legionär, wenn man die Schmiergelder für die verschiedenen zwielichtigen Gestalten miteinrechnete, die einem den Weg weisen konnten.
    Der Rausschmeißer vor dem Eingang des kleinen Gebäudes filzte mich flüchtig, fand die offensichtlicheren meiner Waffen, filzte mich noch einmal gründlicher (wobei er einige meiner nicht ganz so offensichtlichen Waffen auftrieb) und ließ mich dann ein. Im inneren fand sich ein enger kleiner Raum mit einer Falltür im Boden und einer Luke im Dach. Zwei weitere Männer unterhielten sich leise als sich die Tür öffnete, hörten aber auf nachdem ich eingetreten war. Einen Moment später - nachdem der Türsteher sich versichert hatte das keine Razzia aufgefahren wurde, nahm ich an - klopfte es zweimal an der Tür und die Dachluke öffnete sich um einen Strick mit Knoten durchzulassen. Erst nachdem ich auch dieses Hindernis überwunden hatte traf ich auf das Ziel meiner Bemühungen.
    Geralt Divinius schien ein ganz und gar unheiliger Mann. Von den teuren Seidengewändern über die ringgeschmückten Finger bis hin zu dem sorgfältig frisierten braunen Haaren schien an ihm nichts auch nur ansatzweise asketisches. Auch dieser Raum war natürlich nicht unbewacht: Zwei Hünen standen in Aussparungen in den Wänden, die Hände auf den Griffen von Zweihändern gestützt. Hier wollte offenbar niemand ein Risiko eingehen! Eilig nahm ich Platz auf einem hölzernen Schemel vor dem kleinen Schreibtisch, nachdem sich Geralt niedergelassen hatte. Dieser hatte mich die ganze Zeit über gründlich gemustert.
    "Ihr seid also der Kerl der die Stadt auf den Kopf gestellt hat um mich zu finden. Nun, besonders reich scheint Ihr nicht zu sein, und schlau wohl auch nicht - wo Ihr euch doch waffenlos in meine Hände begebt. Gut, sei´s drum. Ihr werdet mir jetzt sagen was Ihr hier wollt, wer Euch bezahlt hat und wo ich Euren Auftraggeber finden kann. Ich muss sicher nicht erwähnen was mit Euch geschieht wenn Ihr NICHT mit der Sprache herausrückt?" Einer der Hünen ließ demonstrativ seine Knöchel knacken während der andere mit den Schultern rollte.
    "Glaubt mir, ich bin genauso ungern hier zu sein wie Ihr darüber das ich hier bin. Warum machen wir es uns nicht einfach." Mit einer Handbewegung knallte ich die Reste eines der Bolzen aus den Kisten auf den Tisch, mit der anderen ein Stück Holz von einem der Behälter, das Siegel immernoch gut leserlich. "Ich weiß, dass diese lächerlichen Karikaturen eines anständigen Armbrustbolzens durch Eure Hände gegangen sind. Ich weiß ausserdem, das ich dem Verursacher für diesen Betrug eine Welt voll Schmerzen schulde. 543 Legionäre starben am Weißknochenpass weil der Abteilung Armbrustschützen mitten in der Rückzugsaktion die Bolzen ausgingen. Die schwere Reiterei der Orks ging durch unsere Reihen wie Rauch, und alles nur weil wir nichts hatten um sie aufzuhalten. Alles was ich will ist ein Name und wir können alle unsere Leben fortführen. Nun, alle bis auf einen. Wer?" Geralt sah mich mit einem sarkastischen Lächeln an und nahm die harmlosen Bolzenkrümel in die Hand.
    "Nehmen wir an, ich wüsste dass Ihr euch diese Geschichte von minderwertigen Bolzen nicht ausgedacht habt. Nehmen wir ausserdem an, dass ich den Namen des Verantwortlichen kennen würde. Was bringt Euch dazu anzunehmen das ich Euch den Namen nennen würde? Wenn was Ihr sagt stimmt, müsste ich eine Hand im Spiel gehabt haben. Und das bedeutet zwangsläufig das der Name den Ihr sucht einem meiner Geschäftspartner gehören müsste. Gold verschließt viele Lippen. Eure Lippen allerdings wird es wohl nicht verschließen. Nein, Ihr werdet einen bedauernswerten Unfall haben und durch die Luke im Keller in den Darinfluß verschwinden. Denn, seht Ihr, wenn was Ihr behauptet wahr wäre könnte ich Euch doch nicht einfach wieder gehen lassen, nicht wahr?"

    Er musste den Hünen irgendwie einen Wink gegeben haben, denn aus den Augenwinkeln sah ich Klingen auf mich zurasen. Ich ließ mich nach hinten fallen, trat den Schemel aus dem Fall heraus in Geralts Gesicht und rollte rückwärts über die wieder geschlossene Luke in einen Stapel leerer Kisten als die Klingen sich in der Luft kreuzten die ich vor einem Moment noch ausgefüllt hatte und sich in den Holzboden bohrten. Als ich aus der Staubwolke in dem Haufen Trümmer und halbzerbrochener Kisten auftauchte war einer der Hünen damit beschäftigt seine Klinge aus dem Boden zu brechen. Der andere hatte sein Schwert aufgegeben (Zweihänder in einer engen Dachkammer? Was hat sich dieser Idiot nur dabei gedacht?!) und einen Dolch gezogen. Geralt schien komplett aus dem Spiel, ich sah seine Stiefel hinter dem Schreibtisch hervorragen. Kaum hatte ich einen Schritt getan, da war Hüne Nr. 2 mit seinem Dolch auch schon an meiner Seite. Ob schlecht ausgerüstet oder nicht, er schien gut trainiert. Mit einem Klirren landete der Dolch in der verstärkten Fütterung meines Ärmels während sich meine Finger in seine Kehle bohrten. Ein zweiter Hieb an die rechte Schläfe schaltete den großen Mann aus noch bevor er seinem Schmerz Ausdruck verleihen konnte. Der erste und mittlerweile einzige Hüne hatte sich erschrocken umgewandt und starb mit einem verwirrten Ausdruck im Gesicht durch den Dolch seines verblichenen Kumpanen.
    Einen Moment lang lauschte ich auf irgendwelche fiesen Überraschungen. Von unten kam eine überraschte Stimme.
    Einer der Muskelmänner in der Kammer unten erkundigte sich, ob "die Sache" erledigt wäre. Nach einem kurzen Blick auf den immernoch leise stöhnenden Geralt schlich ich zur Dachluke, öffnete sie einen Spalt weit und sah hinunter. Drei Gesichter starrten zu mir hoch und ich konnte einfach nicht anders: Bevor sie weiter auseinanderlaufen konnten warf ich eine kleine Papiertüte hinunter. Im Fallen öffnete sie sich und verteilte ein feines gelbes Pulver. Das Fluchen von unten war kurz, das darauf folgende seelige Schnarchen würde noch eine Weile anhalten.
    Nachdem die Aufpasser nun erledigt waren wurde es Zeit zum aufräumen. Geralt zu fesseln dauert nur einige Augenblicke, danach ließ ich mich zu den drei Türwachen hinab und zückte meinen Dolch. Nicht, dass ich etwas gegen die drei gehabt hätte, doch so wie es stand wartete auf mich bereits der Strick für die beiden Gebrüder Grimm weiter oben, und ich hatte doch nocht so viel vor. Wieder oben angekommen wurde es Zeit für den unangenehmen Teil.
    Geralt war inzwischen wieder wach und beobachtete mich aus den Augenwinkeln während ich auf ihn zutrat. Ich beugte mich hinunter, griff an seinen Kragen und hievte ihn in den gut gepolzterten Ledersessel. Er war gut verschnürt und konnte wegen des Knebels (Das Hemd eines der beiden bösen Brüder) nicht einmal um Hilfe brüllen.
    "Nun da wir all diese Formalitäten hinter uns haben, wollt Ihr mir nicht doch den Namen Eures Geschäftspartners nennen? Seht Ihr, ich habe nicht viel Zeit. Wenn Ihr mir also den Namen jetzt nennt erspart Ihr Euch Stunden der Folter und mir den Anblick Eures Körperinneren. Na, wie wärs?" Ich lächelte und zog Ihm den Knebel aus dem Mund. Geralt hatte die Zeit sichtlich genutzt, um seine Selbstbeherrschung wiederzuerlangen. Die Schwellung vom Schemel verunzierte sein Gesicht und sein linkes Auge war bereits halb zugeschwollen. Blut aus seiner Unterlippe - er war wohl unglücklich gestürzt - lief ihm über das Kinn und tropfte in sein Seidenhemd."Offensichtlich habe ich Euch unterschätzt. Aber Ihr versteht nicht ganz den Ernst meiner Lage. Ich KANN Euch den Namen nicht nennen. Das zu tun wäre mein Ende. Was ich tun kann ist Euch sehr, SEHR reich zu machen. Lasst mich gehen und Ihr werdet in Eurem Leben nie wieder arbeiten müssen! Ich habe ein gut versteck-" Der Knebel schien ihm nicht zu schmecken, aber ausser verärgert zu Summen blieb ihm nichts übrig als es zu schlucken. Mit einem übelkeiterregendem Knacken brach seine Kniescheibe unter dem Griff eines der beiden Zweihänder. Als er sich ausgeschrien hatte nahm ich den Knebel wieder heraus. Zwischen einigen Flüchen und Beleidigungen bekam ich den Standort seines Geldversteckes und Versprechungen, also musste der Knebel wieder rein. Es schien doch eine lange Nacht zu werden...



    DeCharot erwies sich als viel zugänglicher. Eine kleine Summe Goldes bestach den Wächter eines kleinen Einlasses nahe der Küche und die anderen Wachen waren viel zu weit verteilt und unachtsam, um mich aufzuhalten. Als sich DeCharot in seinem Arbeitszimmer zu einem Glas Wein niederliess fiel sein Blick auf einen blutverschmierten Ring auf seinem Schreibtisch. Bevor er aufschreien konnte legten sich harte Hände über seinen Mund. "Oh, unser werter Divinius war ein SEHR harter Mann. Ich musste ihm beide Kniescheiben und den größten Teil seiner Fingerknochen brechen bevor er mit Eurem Namen rausrückte. Ich hoffe er mag Seebestattungen. Wisst Ihr, ich musste sichergehen das IHR der Schuldige seid. Immerhin hätte alles nichts als ein unglücklicher Zufall sein können, nicht wahr? Siegel sind ja so leicht zu fälschen. Vor allem die Siegel der Qualitätskontrolleure, wenn man soviel Gold zur Verfügung hat wie Ihr. Was meint Ihr, wie lange haltet IHR aus?"



    Der Legionsbeamte starrte mich über den klapprigen Tisch hinweg an und hob eine Augenbraue.
    "Das böse in der Welt erstaunt mich doch immer wieder, wisst Ihr, Kheldorn? Wie es scheint hatte der gute DeCharot einen erstaunlichen Sinneswandel. All dieses Schwelgen in Reichtum und die vielen schönen Frauen müssen Ihn langsam umgebracht haben. In seinem Abschiedsbrief fanden wir Hinweise auf viele Fälle von minderwertigen Materiallieferungen an die Legion. Das erklärt einige unser Rückschläge gegen diese wilden Bestien aus dem Norden. Ausserdem schrieb er dort über seine Schuldgefühle und vermachte einer Menge hinterbliebenen große Summen um "seine Blutschuld zu tilgen". Danach brachte er sich um, indem er sich so ziemlich jeden Knochen brach, beide Lungen mit seinem Brieföffner punktierte und danach an seinem eigenen Blut erstickte. Der lokale Nekromant bezeichnete es als "den schlimmsten Selbstmord seiner gesamten Laufbahn". Und Ihr seid sicher, dass Ihr nichts davon wisst?
    Von einem der in dem Brief erwähnten Handlanger fehlt jede Spur. Sowohl sein Gold als auch einige seiner engsten Mitarbeiter sind spurlos verschwunden. Natürlich habt Ihr davon ebenfalls keine Ahnung? Hoffnungslos.
    "
    Mit einem Lächeln verneinte ich jegliches Wissen, und wurde kurz darauf entlassen. Richter die selbst in der Legion gedient hatten sahen Betrug sehr ungern, wenn er die Leben von Legionären gefährdete. Und hin und wieder drückten sie ein Auge zu...
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    Beitrag  Andragon Lea Di Sep 01, 2009 9:43 am

    This be a test, lad.

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